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31/März 2025:
Brennende Themen. Ideen, Inspirationen und Projekte aus Kirche und Diakonie. |
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••Von Krisen und Resilienz
••Den Umbrüchen auf der Spur im Nachlesen …
••… und im Schreiben
••Lesen!
••Kirche erneuern in der Krise
••Der Schwung der Alten, die Energie der Frauen
••Das Miteinander feiern!
••Vorträge, Workshops, Morgenandachten
…und andere Termine
••Besondere Orte
••Bücher von Freund*innen |
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Bei den letzten Maskenumzügen zum Winterabschied tanzten zottelige Gestalten durch die Nacht: Bären und Wölfe mit zausligen Fellen, Trommeln und Schellen – unheimlich, fremd und schwer zu deuten. Beim Singspiel auf dem Nockherberg zur Feier des Starkbieranstrichs in Bayern, wo Politiker und Politikerinnen „derbleckt“ werden, tanzte diesmal eine schwarze Katze auf einem Steckenpferd hin und her über die Bühne, ohne je ein Wort zu sagen. Alice Weidel, die sonst für scharfe Reden steht, blieb hier stumm – und vielleicht deshalb umso unheimlicher. Schließlich biss sie „Friedrich Merz“ aber eine Hand ab. Die großen Umbrüche seit der Inauguration von Donald Trump, der Rede von J. D. Vance bei der Münchner Sicherheitskonferenz und seinem Treffen mit Alice Weidel, der Demütigung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durch Trump und Vance vor laufenden Kameras sowie der Regierungsbildung hier in Deutschland mit dem Beschluss über das „Schuldenpaket“ und den damit verbundenen Grundgesetzänderung waren voller Signaturen, die es wohl die meisten von uns haben schwindelig werden lassen. Jetzt macht ein neuer Begriff die Runde: Statt von der Zeitenwende ist nun vom Epochenbruch die Rede. Das klingt nach Abbruch, nach Zertrümmerung alter Gewissheiten. |
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Von Krisen und Resilienz
Zertrümmerung von Gewissheiten – so haben die meisten es auch erlebt, als zur Eindämmung der Corona-Pandemie das öffentliche und auch private Leben lahmgelegt wurde. Das ist jetzt fünf Jahre her. Eine Auseinandersetzung mit Fehlern und Folgen steht nun endlich an – Präsident Steinmeier hat recht, wenn er unterstreicht, wie wichtig Transparenz hier für das Vertrauen ist. Auch weil die Folgen von Corona an so vielen Orten noch spürbar sind, wie es die Caritas neulich für die Führungskräfte ihrer Einrichtungen beschrieb. Doch mit Corona begann eine ganze Reihe von Krisen, die den großen Umbruch, den wir gerade erleben, eingeleitet haben: der Überfall auf die Ukraine – Krieg in Europa! –, die Energiekrise und die Finanzkrise. In dieser Zeit hat sich das gesellschaftliche Klima verändert: Spaltungen zwischen oben und unten, arm und reich, Ost und West haben weiter zugenommen. Bei den Themen Migration und Bürgergeld findet diese Polarisierung ihre politische Zuspitzung. Die Stimmung kippt nach rechts – und entsprechend fanden Demos „gegen rechts“ statt. Und dann politische Debatten, ja politischer Streit über die Frage, was rechts ist und wo Rechtsextremismus beginnt.

Kurz vor dem anstehenden Regierungswechsel stellte die bisherige Opposition in Form einer Kleinen Anfrage im Bundestag 551 Fragen zu zivilgesellschaftlichen Organisationen und Vereinen wie den Omas gegen Rechts, denen sie „eine gezielte parteipolitische Einflussnahme“ vorwarf – das sei nicht zu vereinbaren damit, dass sie Steuergelder erhalten (meist ohnehin nur kleinere Projektzuschüsse) oder von den Steuern freigestellt sind. Die kurze Debatte um Neutralitätserwartungen an die Zivilgesellschaft war vielleicht nur ein Vorschein einer neuen Zuordnung von Staat und Gesellschaft. Sie erinnerte fatal an die falschen Neutralitätserwartungen an Lehrende, die die AfD propagiert hat. |
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Den Umbrüchen auf der Spur, im Nachlesen …

Wie all diese Umbrüche begannen, wie sie ihre Kreise zogen, das ist mir bewusst geworden, als ich noch einmal in meinen Tagebüchern aus den Krisenjahren 2021 bis 2024 las. Dabei konnte ich sehr scharf erkennen, wie in diesen Jahren auch der Sozialstaat herausgefordert wurde – in den Debatten um Pflege, bei Renten, Mieten und Kinderarmut. Bei zunehmendem Mangel an Fachkräften und wachsenden Beiträgen zu den Sozialkassen – gerade als sich der soziale Zusammenhalt und der Schutz von Schwächeren als Bedingung unserer Demokratie erweisen mussten. Was ich aber auch gesehen habe: Es ist in diesen Krisen sehr viel Neues, Ermutigendes und Kreatives entstanden – ich denke etwa an die Idee, im sozialen Wohnungsbau auch Strukturen für Wohngemeinschaften zu planen für Studierende oder auch für Ältere und Pflegebedürftige. Oder Menschen packten einfach selbst an wie der Bäckermeister, der vor allem Geflüchtete einstellte, für Deutschkurse sorgte, für Fortbildungen.
Tatsächlich entsteht ja oft mitten in der Krise neue Kreativität. Auf dem Land bei Kassel war nach der Pandemie der ehrenamtlich organisierte Bürgerbus nicht mehr ausgelastet. So erfand das Team einer Kollegin im Diakonischen Werk die „Fahrten zum Tisch“ – das gemeinsame Essen war gefragt und die Busse wurden wieder gebraucht. Und auch an anderen Stellen blühten großartige Ideen auf: „Dich schickt der Himmel“ zum Beispiel, ein ehrenamtliches Angebot mit Einkaufshilfen oder Arztfahrten. An vielen Orten gab es Seelsorge to go – ein Coaching- oder Seelsorgegespräch bei einem Spaziergang, zwischendurch mit einem Stopp am Bistro für einen Cappuccino. – Wenn das Gewohnte unterbrochen wird, wenn die bisherigen Prozesse und Aufgabenverteilungen nicht mehr funktionieren, Ressourcen fehlen und Unsicherheit Raum greift, dann ist eben auch Raum für etwas Neues. |
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… und im Schreiben

Über diese Umwälzungen wollte ich jetzt, drei oder vier Jahre später, schreiben. Auch darüber, wie ich das alles aus der Erfahrung von vierzig Jahren in Kirche und Diakonie sehe: Wo haben wir gelernt, wo das Lernen verweigert? So entstand nach „Die Neuentdeckung der Gemeinschaft“ ein neues Krisenbuch – diesmal entlang der alten Tagebücher. Diese Art des Zugangs hat es mir auch erlaubt, noch eine eher persönliche Ebene einzubringen, nämlich die des Älterwerdens. Denn es macht mich, denke ich, noch sensibler für die Wahrnehmung der alternden Gesellschaft, der schrumpfenden Kirche und auch der Potenziale eines anderen Miteinanders. „Own your Age“ heißt ein Buch aus dem letzten Jahr, das Mut macht zum bewussten Altern und mich dazu inspiriert hat, die Perspektiven meiner Generation engagiert einzubringen. „Der alternde Sozialstaat, die schrumpfende Kirche und ich“, das ist darum auch der Titel des Buchs.

Und dann kam dieser Winter. Mit dem Bruch der Ampelkoalition. Und mit jenen Ereignissen, die uns anmuten könnten wie der wilde Narrentanz auf dem Nockherberg – und die doch erschreckender Teil einer neuen Realität sind. Und später dann mit den überraschenden und umstrittenen Änderungen des Grundgesetzes. Mit der Lockerung der Schuldenbremse für die Sicherheit in diesen unsicheren Zeiten, mit dem Sondervermögen für Infrastruktur und dem Klima- und Transformationsfonds. Für viele, die darunter gelitten haben, wie die Ampelregierung genau an diesen fehlenden Mitteln, eben an der „Schuldenbremse“ zerbrach, sind das Beschlüsse wie aus dem Märchenland – für andere, die auf ein ganz anderes Regierungsprofil gehofft hatten, ein Ärgernis. Wohin wird die neue Konstellation führen? Kann es gelingen, die maroden Brücken und heruntergekommenen Schulen zu erneuern und dann auch aus der Versteinerung der sozialstaatlichen Strukturen herauszukommen? Wird es gelingen, wenn es um die Zukunft von Pflege und Rente geht, die Herausforderungen neu zu denken und zu organisieren, immerhin liegt ein Konzept für einen Umbau der Pflegeversicherung bereits vor – oder soll der Sozialstaat vom Bürgergeld bis zur Pflege vor allem beschnitten werden? Was wird aus der Solidarität, was aus der wechselseitigen Hilfe im Sozialversicherungssystem, wenn nur noch davon die Rede ist, ob Menschen etwas „wirklich brauchen“, nicht aber von ihren Rechten? „Ein leistungsfähiger Sozialstaat ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass alle Menschen gut durch die vielen Umbrüchen und Krisen kommen und das Vertrauen in die Politik nicht verlieren“, sagte gerade Diakoniepräsident Rüdiger Schuch. Dabei muss es gelingen, die Zuständigkeiten und Abläufe in diesem Staat so zu verändern, dass neue Geschwindigkeit und Leichtigkeit entstehen. Ich hoffe, dass die jetzt politisch Verantwortlichen die aktuellen Vorschläge der Gruppe um Julia Jäkel, Peer Steinbrück und Thomas de Maizière Für einen handlungsfähigen Staat aufnehmen und wo irgend möglich umsetzen.
Für mein Buch habe ich die Reflexion über diese aktuellen Ereignisse mit aufgenommen, eben gerade vor dem Hintergrund der Entwicklungen seit 2021. Manchmal war zu erkennen, wie sich Tendenzen weiterentwickeln, manche aktuellen Entwicklungen scheinen viele gute Ansätze in Frage zu stellen – die Gegenwart überschrieb die Tagebücher. Deutlich wurde jedoch insgesamt: Der alternde Sozialstaat braucht Kraft zu Erneuerung – nicht einfach nur ein Festhalten am Bisherigen. Und die schrumpfende Kirche, der es nicht grundsätzlich anders geht, braucht den Mut, ihre kreativen Aufbrüche wahrzunehmen und zu feiern.
Die Ereignisse werden uns sicher weiter in Atem halten. Mein neues Buch finden Sie ab Ende April in den Buchhandlungen. |
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Lesen!

Die täglichen Nachrichten können einen wirklich in eine Art Schwindel versetzen. Und manches deutet darauf hin, dass US-Präsident Trump mit dem schnellen Takt sowie dem erratischen Charakter seiner Entscheidungen genau darauf abzielt, die andere Seite durch Verwirrung handlungsunfähig zu machen. Solcher Verwirrung sollten wir uns entziehen. Wie wichtig es ist, einen klaren Kopf zu bewahren und die Ereignisse im größeren – zeitlichen wie (global)politischen – Kontext zu sehen, daran hat mich gerade der eindrucksvolle Beitrag des Philosophen Jürgen Habermas in der Süddeutschen erinnert: „Für Europa“. Jenseits der Tageszeitungen sind es zahlreiche politische Bücher, die helfen, das komplexe Bild genauer zu sehen und zu verstehen. Empfehlen möchte ich Herfried Münklers „Welt im Aufruhr“ von 2023, in dem er es unternimmt, die Zerrüttung der bisherigen Weltordnung und auch der Orientierung an Werten und Normen nachzuzeichnen sowie zu prognostizieren, welche Einflussblöcke die globale Lage in Zukunft bestimmen werden. Sein neues Buch über „Macht im Umbruch. Deutschlands Rolle in Europa“ innerhalb dieser Situation liegt schon hier, ich bin sehr gespannt darauf. Frank Trentmanns „Aufbruch des Gewissens. Eine Geschichte der Deutschen von 1942 bis heute“ war für mich ein wichtiger Begleiter beim Schreiben meines neuen Buchs, denn er erkundet: „Wie ‚lernten‘ die Deutschen im Westen Demokratie? Wie gingen sie in der DDR mit dem Widerspruch zwischen dem Versprechen einer neuen Gesellschaft und der Realität der Diktatur um? Wie wurde in beiden Staaten und nach der Wende über Krieg und Frieden debattiert, über Arbeit und Kindererziehung, über Pflichterfüllung, Nation oder Heimat?“ Dieser Blick in die Geschichte ist ein hilfreicher Hintergrund, um heutige Haltungen etwa gegenüber dem Krieg in der Ukraine zu verstehen. Wer noch dran bleiben möchte an den zwei Deutschlands, dem empfehle ich Ursula Weidenfelds „Das doppelte Deutschland. Eine Parallelgeschichte 1949 – 1990“. Der Schriftsteller Serhij Zhadan schildert mit seinen so scheinbar schlichten wie subtilen literarischen Mitteln auch in seinem neuen Buch den Alltag des Krieges gegen die Ukraine, was er macht mit den Menschen. Seine Geschichten unter dem Titel „Keiner wird um etwas bitten“ gehen unter die Haut. – Ja, Lesen braucht Zeit. Aber es ist doch die Chance, mehr zu verstehen und auch eine eigenständigere Haltung zu entwickeln als durch Talkshows. |
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Kirche erneuern in der Krise

Die Herausforderungen der Transformation treffen auch die Kirche. Zugleich, denke ich, hat die Kirche hier auch einiges zu bieten. Bei den Veranstaltungen, zu denen ich in nächster Zeit eingeladen bin, geht es um diakonische Kirche im Gemeinwesen, um die Fusion von Gemeinden in den Regionen und zugleich um die Zusammenarbeit in neuen, multiprofessionellen Teams. Es geht aber auch um Leben und Arbeit im ländlichen Raum – und die Frage, was dabei strukturell bedacht sein muss, vom Verkehr bis zu öffentlichen Treffpunkten, von der Pflege bis zu den Schulen. Was bedeutet es auf dem Land, wenn die Kirchen jede dritte Immobilie aufgeben müssen? Und wie kann Kirchenleitung in der Vielfalt der Dörfer stattfinden? Um ihre Potenziale einzulösen, muss Kirche ihre notwendigen Einschnitte sehr bewusst gestalten.
Ich freue mich darauf, mit Vorträgen und Workshops beizutragen zu dieser Arbeit. Etwa beim EKD-weiten Workshop „Transformation in den kirchlichen und diakonischen Feldern“ mit Supervisor*innen am 1. April in Oberursel, bei einer Mitarbeitendentagung von zwei Diakonischen Werken am 15. Mai in Montabaur, dem Propsteitag zum Thema „Diakonische Kirche“ am 11. Juni mit Pröpstin Spory in Gießen, einem Konvent von Pfarrer*innen und Gemeindepädagog*innen in Kirchberg im Rheinland am 18. Juni und einem Fachtag in Bad Alexandersbad am 4. Juli über die Entwicklung der Kirche im ländlichen Raum – darauf, immer wieder zu beobachten und zu erleben, wie unterschiedlich Transformation in den verschiedenen Rollen, Regionen erlebt und gestaltet werden kann, welche Stolpersteine dabei sichtbar werden und wo neue Kreativität wach wird. |
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Der Schwung der Alten, die Energie der Frauen
Der Umgang mit dem Alter bleibt weiter mein Thema – und hat ja auch mein neues Buch bestimmt. Da geht es darum, wie das Alter unsere Wahrnehmung prägt, aber auch unser Bewusstsein für Verletzlichkeit und Endlichkeit, und wie es unser Engagement und unseren Blick auf Institutionen verändert. Dass die „jungen Alten“ nicht nur in der Familie engagiert sind oder auf Kreuzfahrten unterwegs, dass sie vielmehr auch mit bewundernswerter Fantasie Quartiersprojekte entwickeln oder Geflüchteten zur Seite stehen, darum geht es auf dem Seniorentag des Bistums Mainz in Heusenstamm, der am 24. Mai startet und wo ich auch einen Vortrag halten werde. Die BAGSO lädt am 2. bis 4. April zum Seniorentag in Mannheim ein. Ich bin überzeugt, dass dort jeweils viel Schwung zu spüren sein wird. Wer nicht teilnehmen kann, findet auf der Website der BAGSO spannende neue Projekte. Übrigens war ich kürzlich bei einem Seniorennachmittag zum Thema Pflege in der Lüneburger Heide – mit 150 Besucher*innen und einer Akkordeonkapelle, die viel zur guten Stimmung beitrug – auch mit ihren Liedern auf Platt. Es war sehr spürbar, wie viel Stabilität und Heimatgefühl Kirche geben kann – und wie viele Engagierte es in kleinen wie großen Orten gibt.
Wie funktioniert aber der Alltag im Alter? Wie können Menschen weiter ihr selbstbestimmtes Leben organisieren, auch wenn sie physisch eingeschränkt sind? Wichtige Angebote hierzu macht seit Jahren das WQ4-Netzwerk der Wohnschule Düsseldorf und ich mache gern auf den neuen Flyer aufmerksam.
Frauen spielen gerade im ehrenamtlichen Bereich nach wie vor die tragende Rolle. Dass es zugleich aber einen zunehmenden Backlash in der vor allem öffentlichen Wahrnehmung ihrer Leistungen gibt, zeigt sich aktuell in der Zusammensetzung des neuen Bundestags. „Vielfalt? Repräsentativität? Fehlanzeige!“ analysiert sehr treffend ein Beitrag der eaf. Und auch für die evangelische Kirche zeichnet der neue Gleichstellungsatlas ein trauriges Bild: „Mit Blick auf ehrenamtliches Leiten zeigt sich nach wie vor die bekannte Tendenz: Je höher die Hierarchieebene, desto niedriger der Frauenanteil.“ Da freut es mich besonders, dass die Evangelische Kirche von Westfalen voraussichtlich eine Frau zu ihrer neuen Präses wählen wird. Das Interview, das Adelheid Ruck-Schröder gerade dem epd Wochenspiegel gegeben hat, sprüht in meinen Augen vor guten Ideen, zugleich ist eine sehr klare Orientierung für die notwendigen Reformen erkennbar. |
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Das Miteinander feiern!

Lesen kann helfen, Abstand und Klarheit zu gewinnen – doch wichtig ist auch der Austausch, das Miteinander in diesen aufgewühlten Zeiten: dass Menschen zusammenfinden, fröhlich und friedlich, zu Begegnungen in Vielfalt. Mit Kirchentag, Tag der Nachbarschaft und Tag der offenen Gesellschaft gibt es dazu in den nächsten Monaten wunderbare Gelegenheiten!

Der Kirchentag findet diesmal vom 30. April bis zum 4. Mai hier in Hannover statt – herzliche Einladung also! Ein besonderes Highlight in meinen Augen: Mariann Budde kommt! Die Bischöfin der Episkopalkirche in Washington, die beim Amtseinführungsgottesdienst für Donald Trump so eindringlich für Gerechtigkeit predigte, diskutiert am Sonnabend, den 3. Mai mit dem ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden und jetzigen Vorsitzenden des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm. Ihr Thema: „Wir können mutig sein“! Geradezu als Anleitung, „uns zu unserem mutigsten Selbst zu entwickeln“, liest sich übrigens Mariann Edgar Buddes Buch „Mutig sein“.
Voraussichtlich werde ich auf dem Kirchentag auch mein neues Buch vorstellen.
Der Termin für den Tag der Nachbarschaft, zu dem nebenan.de nun schon zum achten Mal einlädt – in ganz Deutschland! –, ist der 23. Mai., der Verfassungstag.
Zum Tag der offenen Gesellschaft sind Sie am 21. Juni eingeladen – setzen Sie sich an einen der Tische, die Menschen auf die Straße stellen, oder stellen Sie Ihren eigenen Tisch auf. Allein die Bilder auf der Website der Initiative machen Lust auf dieses Fest der Zivilgesellschaft!
Eine ganz besondere Gelegenheit, das Miteinander zu feiern, ist sicherlich das Osterfest, in dem wir gemeinsam die Überwindung des Todes erleben. Gern gebe ich hier die Einladung ins Kloster Volkenroda für ein Ostern unter Freunden weiter.
Aufmerksam machen möchte ich auch auf die zahlreichen Veranstaltungen, die die evangelische Kirche in Mühlhausen auf die Beine stellt, um an Thomas Müntzer zu erinnern, den Theologen, Reformator und geistlichen Führer in den Bauernkriegen vor 500 Jahren: „Müntzer. Ein anderer Geist“. Sogar ein eigenes Oratorium wurde über ihn komponiert. Ich bin schon sehr gespannt.
Wie es vor sich ging, dass wir von Stimmen wie Thomas Müntzer so viel weniger wissen als über die Reformatoren, das zeigt übrigens sehr überzeugend Thomas Kaufmann in seinem Buch „Bauernkrieg. Ein Medienereignis“. |
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Vorträge, Workshops, Morgenandachten und andere Termine
- Am 5. Mai darf ich beim siebzigjährigen Jubiläum des Lions Clubs in Oldenburg sprechen. „We serve. Bürgerpflichten und Freiwilliges Engagement in der Konsumgesellschaft“, diesen Titel hat der Club für sein Fest gewählt, und so widme ich auch meinen Vortrag dem Dienen.
- Am 6. Juni spreche ich im Deutschlandfunk über meine Gedanken zur Woche – und hoffe momentan, dass es etwas Erfreuliches und Inspirierendes geben wird, über das ich dann nachdenken darf.
- Und am 14. Juli beginnt wieder eine Woche mit Morgenandachten im Deutschlandfunk. Ich freue mich darauf …
- Hinweisen möchte ich auch auf ein Angebot am Berliner Institut der Akademie für Existenzanalyse und Logotherapie. Im März startet dort die Weiterbildung zu Existenzieller Seelsorge. Der jetzige Kurs ist voll, aber vielleicht sind Sie an einem der folgenden interessiert? Hier der Flyer.
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Alle Termine sowie Vortragstexte und Angebote für Workshops, Bücher und Coaching finden Sie wie immer auch auf meiner Homepage www.seele-und-sorge.de. |
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Anfang des Monats war ich zum Vortrag in der Lüneburger Heide. Es war das erste Mal nach langen Monaten auf der Couch, bei Ärzten und Physiotherapie, dass ich die Landschaft wieder genießen konnte. Wer aus dem Süden Deutschlands kommt, muss die spröde Schönheit dieser Landschaft vielleicht erst entdecken lernen. Ich selbst bin ihr inzwischen verfallen! Auch die Menschen hier auf den Dörfern mit alten Kirchen und Fachwerkhäusern sind Wind und Wetter gewachsen, zugleich aber voll Lebenslust in den Sommern, wenn die Heide lila blüht. Als Ausgangspunkt für Spaziergänge oder Radtouren empfehle ich das wunderbar abgeschieden liegende Tagungshotel Hotelcamp Reinsehlen, das sich auch für eine Mitarbeitendenklausur eignet. |
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Bücher von Freund*innen
Gern weise ich auch wieder auf Bücher hin, die Freund*innen und Bekannte von mir auf den Weg gebracht haben: |
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Als Professorin hat sich Barbara Städtler-Mach intensiv mit dem Phänomen der osteuropäischen Betreuungskräfte in Deutschland beschäftigt. Nun hat sie einen Roman vorgelegt, um eine breitere Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Schon der Titel bringt eigentlich die ganze Problematik auf den Punkt: „Eine Polin für Herrn Kögel“. Aber es wird auch sehr konkret und ich finde es toll, der Situation der fiktiven Teresa nachzuspüren: „Wie erlebt sie sich in dieser undefinierten Doppelrolle als Betreuerin und Familienmitglied? Was empfindet sie in den Beziehungen der Familien Kögel, ihrer eigenen Familie in Polen, vor allem ihrer ganz persönlichen Entwicklung zwischen ihrer jeweiligen Rolle in Polen und in Deutschland?“
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„Auf das Leben!“ nennt Susanne Ackstaller ihr neues Buch. Siebzehn Frauen über fünfzig hat sie gefragt, wie sie ihr Leben gestalten, um es voll Glück, Zufriedenheit und Lebensfreude führen zu können, manchmal auch trotz Hindernissen und Krankheiten. So ist ein inspirierendes „Glücksbuch für die besten Jahre“ entstanden. |
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Angela Krumpen ist Journalistin, Autorin und Moderatorin. Und sie betreibt eine Website mit Blog, Kolumne und Podcast, in denen sie sich für die Demokratie einsetzt. Mit einem riesigen Themenspektrum. Und mit vielen interessanten Gästen wie beispielsweise der Sozialdemokratin Renate Schmidt („Trotzdem. Einfach weitermachen.“) oder der Extremismusforscherin Judith Faessler („Es ist noch Zeit, aber wir müssen reden!“). Schauen Sie doch mal auf Krumpens Website. Sie können dort auch ihren Newsletter bestellen.
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Neugierig gemacht hat mich übrigens die Werbung zu dem neuen Film „Bonhoeffer“. Ein Interview mit dem Medienethiker Florian Höhne führt aber auch deutlich vor Augen, wie sehr eine historische Figur missbraucht werden kann. Einen ganz anderen Zugang hat Hellmut Schlingensiepen in seinem Dokumentarfilm über Bonhoeffer gewählt. „Die Wolke der Zeugen“ nimmt einen Besuch Bonhoeffers in Harlem zum Ausgangspunkt, um nachzuvollziehen, wie dieser sich gegen Rassismus und Antisemitismus zu engagieren begann. (Auf der Website können Sie den Film ausleihen.) Gerade ist auch Schlingensieps Buch zu Bonhoeffer in Harlem erschienen.
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Epochenbrüche waren das Thema dieses Newsletters – dabei aber auch die Freude an dem, was gerade jetzt möglich ist an neuen Entdeckungen, Begegnungen und Modellen. Weil wir mitten in der Passionszeit sind, ist mir noch einmal klar geworden, dass da genau dies passiert: Aus Hass und Folter, aus der Kreuzigung ersteht – nach einem Erdbeben – das neue Leben. Im Garten begegnet Maria dem auferstandenen Christus. Ostern leuchtet als große Verheißung über allem, worunter Menschen gerade leiden. Und kann uns die Augen öffnen für die Schönheit auch dieser Tage.
So wünsche ich Ihnen offene Augen für das Glück und leuchtende Tage auf Ostern zu.
Ihre Cornelia Coenen-Marx
Seele und Sorge GBR
Impulse – Workshops – Beratung |
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Zum Schluss diesmal kein Gedicht, sondern ein paar Sätze von Rosa Luxemburg, die mich schon damals bewegten, als ich ihre Briefe aus dem Gefängnis las. Gerade heute aber scheinen sie mir besonders aktuell: Auch wenn die Zeiten schwierig sind, sollten wir uns nicht den Blick verengen lassen, sollten wach bleiben in unserem Wahrnehmen, uns weiter berühren lassen vom Wunder jedes Tages – denn damit schöpfen wir auch die Kraft, bei uns zu bleiben, Besonnenheit zu üben und jeden Tag neu zu gestalten. |
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Ich möchte laut über die Mauern hinausrufen: O bitte beachten Sie doch diesen herrlichen Tag! Vergessen Sie nicht, wenn Sie noch so beschäftigt sind, den Kopf zu heben und einen Blick auf diese riesigen, silbernen Wolken zu werfen und auf den stillen blauen Ozean, in dem sie schwimmen. Beachten Sie doch die Luft, die vom leidenschaftlichen Atem der Lindenblüten schwer ist, und den Glanz und die Herrlichkeit, die auf diesem Tag liegen; denn dieser Tag kommt nie, nie wieder! |
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Das Zitat stammt aus Rosa Luxemburgs Briefen aus dem Gefängnis. Ich habe es aber trotz viel Blättern darin nicht wiederfinden können – und hoffe, dass diese im Internet vielfach wiedergegebene Version korrekt ist. Vielleicht kann mir ja jemand die genaue Stelle nennen, dann nenne ich sie im nächsten Newsletter – als Einladung, sich noch mal in diese eindrucksvollen Briefe zu vertiefen! |
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