Angesichts der enormen wirtschaftlichen Zwänge im gesamten Pflege- und Sozialbereich steht der „Markenkern“ diakonischer Einrichtungen unter Druck: die absolute Hinwendung zum ganzen Menschen und seinem einzelnen, auch zerbrechlichen und hinfälligen Leben. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, den Rahmen für eine Unternehmenskultur zu setzen, in der diese zentralen Werte trotz harter äußerer Bedingungen gelebt werden können. Das betrifft viele Aspekte: Was bestimmt das Miteinander? Welche Rolle spielt die Hierarchie? Wird eher verordnet oder ausgehandelt? Wie viel Freiraum hat die/der Einzelne? Ist Teamarbeit gewünscht? Welchen Einfluss hat man selbst als Führungskraft auf Veränderungen? Lässt man sich dabei in die Karten schauen? Wie geht man mit etablierten Abläufen in der Verwaltung, aber auch mit bürokratischen Anforderungen etwa der Kommunen um? Wie mit unterschiedlichen Teilkulturen im Unternehmen?
In dem Seminar befragen die Teilnehmenden ihr Unternehmen und ihre eigene Führungsweise. Zugleich erarbeiten sie sich praktische und theoretische Ressourcen der diakonischen Tradition, die ein werteorientiertes Management unterstützen können.
Adressat*innen: Führungskräfte aus Einrichtungen der Diakonie – und/oder auch aus anderen Einrichtungen, die an der Unterstützung der Kultur eines guten Miteinanders interessiert sind (8 bis maximal 10 Teilnehmende)
Ziel: Das eigene Unternehmen sowie den eigenen Führungsstil analysieren, eine diakonische Unternehmenskultur imaginieren, diakonische Elemente wie Spiritualität, Rituale, Einkehrtage usw. sowie theoretische Impulse aus der Diakonie entdecken, die die eigene Unternehmenskultur stärken können, Formen der Implementierung solcher Elemente in die Unternehmenskultur reflektieren und planen
Arbeitsweise: Impulsvortrag, Methoden der Analyse, Reflexion und Imagination, Austausch über Führungsstile und Unternehmenskulturen, praktische Arbeit mit diakonischen Impulsen; Übungsformate im Plenum, in Kleingruppen und allein
Zum Hintergrund vgl. meine Einführung zur Profilentwicklung in diakonischen Unternehmen sowie meine verschiedenen Vorträge zum Thema diakonische Unternehmensführung.
Hier ein beispielhafter Ablauf, in diesem Fall von einem Seminar in Hohenheim (2 Tage). Der Workshop kann das Thema der diakonischen Ressourcen auch in allgemeinerer Weise behandeln, etwa für Teilnehmende aus der zweiten Führungsebene. Dazu ein Ablaufbeispiel aus dem Diakonischen Werk Saar (ebenfalls 2 Tage).
Downloadpdf: Seele_und_Sorge_Workshop_Werteorientiertes-Management.pdf