Die himmlische Werkstatt – Gottesnähe in alltäglichen Begegnungen

Abstract

Die Pandemie hat vielen bewusst gemacht, wie sehr wir aufeinander, auf Nähe und  Berührung angewiesen sind. Fast jeder zweite hat in dieser Zeit Einsamkeit erfahren- das Thema war kein Tabu mehr. Vor allem die Älteren und Pflegebedürftigen waren von Exklusion bedroht. So entstanden in den Nachbarschaften neue Hilfenetze, die an die vielfältigen Erfahrungen mit Caring Communities anknüpfen konnten. Aber auch die Kirchen sind in besonderer Weise gefragt: gegen den vorherrschenden Individualismus stehen sie für Zugehörigkeit und Hingabe. Zudem verfügen sie über Treffpunkte im Nahbereich, der gerade für Ältere, Familien, von Armut betroffene besonders wichtig ist. Internetpattformen wie ‚Nebenan.de‘ und selbstgewählte neue Gemeinschaftsformen wie Mehrgenerationenhäuser erreichen nur die Engagierten; um eine breite Wirkung zu erzielen braucht es eine abgestimmte Quartierspolitik, aber auch offene Treffpunkte und soziale Marktplätze vor Ort. Christinnen und Christen stehen dafür, dass alle Suchenden hier einen Platz haben und dabei die Nähe Gottes erfahren können.

The pandemic made us aware of how much we depend on each other, on closeness and touch. Almost every second person experienced loneliness during this time – the topic was no longer taboo. Especially the elderly and those in need of care were threatened by exclusion. In this way, new help networks were created in the neighborhoods, which were able to build on the diverse experiences with Caring Communities. But the churches are also in demand in a special way: against the prevailing individualism, they stand for belonging and devotion. In addition, they have meeting places in their immediate neighborhood, which is particularly important for the elderly, families and those affected by poverty. Internet platforms such as ‘Nebenan.de’ and self-chosen new forms of community such as multi-generational houses reach only the committed; in order to achieve a broader impact, a coordinated neighborhood policy is needed, but also open meeting places and social marketplaces on site. Christians stand for the belief that all seekers have a place and can experience the closeness of God.

1. Mutterseelenallein ­- Einsamkeit in der individualistischen Gesellschaft

Eine alte Frau, die von einer jungen umarmt wird – ihrer Tochter vielleicht, vielleicht ihrer Pflegerin. Beide tragen durchsichtige Plastikregenmäntel als Schutz gegen das Virus; die Ärmel der jüngeren sehen aus, als seien es Engelsflügel. Das World-Press-Foto 21 setzt unser Grundgefühl während der Pandemie ins Bild: Die Sehnsucht nach Nähe und Berührung. Mehr als 50 Prozent der an Covid 19 Verstorbenen waren Heimbewohner. Sie starben ohne Berührung, ohne eine Hand, die sie hielt. Während des Lockdowns schien das alles zweitrangig.  Die Debatte drehte sich um das nackte, das physische Überleben, um Intensivbetten und Beatmungssysteme.

Dass Angewiesenheit und Verletzlichkeit genauso zum Menschsein gehören wie der Wunsch nach Autonomie, wurde in der Pandemie für alle deutlich.[1] Plötzlich fehlten die Großeltern, die sonst einspringen, wenn das labile Gleichgewicht des Alltags aus dem Tritt gerät. Oder die pflege- und hilfebedürftigen Eltern waren zu weit weg, um unter Corona-Bedingungen kurz nach ihnen zu schauen. Die studierenden Kinder im Ausland konnten nicht mehr kommen und Paare blieben an den Grenzen getrennt.  Kolleg*innen sahen sich nur noch über die bekannten „Kacheln“ und selbst nahe Angehörige und Freund*innen durften sich nicht mehr umarmen. In dieser Situation spürten viele wieder, wie wichtig Berührung ist- für das Gefühl, von anderen wahr- und angenommen zu werden, für unsere Selbstwahrnehmung. „Ich habe in den ersten Wochen der Corona-Zeit das Alleinsein als besondere Last empfunden, viel schwerer und niederdrückender als vorher. Ich habe vermisst, dass jemand mich umarmt oder mir die Hand gibt“, schreibt eine Witwe.[2] In der Single-Gesellschaft ist Berührung schon längst nicht mehr selbstverständlich.[3] Wer ohne Partner*in lebt und keine kleinen Kinder hat, wer im Alter allein ist, bekommt die nötigen Streicheleinheiten vielleicht nur noch in der Wellnessmassage oder bei einem Haustier. Die wurden in der Pandemie in Scharen aus den Tierheimen geholt- und anschließend oft zurückgegeben.

Seit der Pandemie ist Einsamkeit kein Tabu mehr. Ergebnisse des Sozio-ökonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung aus den Jahren 2013 und 2017 legten bereits nahe, dass ungefähr 14 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen zumindest manchmal einsam waren.  Während der Corona-Pandemie aber zeigten verschiedene Studien einen deutlichen Anstieg von Einsamkeitsgefühlen in der Bevölkerung. So gaben im Sozio-ökonomischen Panel 2021 rund 42 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen an, sich einsam zu fühlen[4]. Einsamkeit erhöht das Risiko für körperliche und psychische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Depressionen und Suizidalität. Nach einer Berechnung einer Forschergruppe für das Einsamkeitsministerium in Großbritannien könnten 20 Prozent Gesundheitskosten eingespart werden, wenn man soziale Angebote auf Rezept verschriebe: Wandergruppen, Gesprächskreise, Chorgesang.[5] Es geht darum, dass Menschen die Gefühle von Isolation und Hilflosigkeit überwinden, Erfahrungen teilen und an gemeinschaftlichen Projekten teilhaben. Denn mit der Einsamkeit geht auch ein Rückzug aus der Gesellschaft einher.

Corona lege offen, woran das Gemeinwesen schon länger erkrankt sei, meint Diana Kinnert.[6] Sie hat eines der vielen aktuellen Bücher über die „neue Einsamkeit“ geschrieben. Die alten Strukturen der Begegnungen seien verbraucht, menschliche Beziehungen flüchtig geworden, meint sie. Menschen einer Singlegesellschaft erleben Gemeinschaft dann, wenn sie sich auf Verbindlichkeit/Wiederholung und Nähe/Öffnung einlassen, sagt Ursula Schoen, die Direktorin des DW der EKBO. „Gemeinschaft wird erlebbar, wenn mich mit anderen Menschen Erfahrungen und Aktivitäten verbinden, die über ein einmaliges Ereignis hinausgehen. Das kann in der Kirchengemeinde, im Tennisclub, im Chor oder im sozialen Engagement sein. Ohne Empathie für andere ist Gemeinschaft allerdings nur schwer lebbar. In meinem Tennisclub ist eine Gruppe von meistens alleinstehenden Frauen über 60 in einer WhatsApp-Gruppe verbunden. Man tauscht sich nicht nur über anstehende Turniere aus, sondern auch über den kleinen Fahrradunfall, die ausgelaufene Spülmaschine und den Tod der Katze. Die Reaktionen kommen prompt und verlässlich. Soziale Medien ersetzen nicht die konkrete Begegnung, aber lassen in vielfältiger Form spüren, dass ich mit anderen und andere mit mir verbunden sind.“[7]

2. Sorgenetze – Strategie gegen die Exklusion

Wer häufig umzieht oder auch pendelt, verliert die alltägliche soziale Einbettung in Familie und Nachbarschaft. Und das ist nicht nur eine emotionale Herausforderung. Familien mit kleinen Kindern, auch alte oder kranke Menschen – deren Anteil an der Gesamtbevölkerung mit dem demografischen Wandel wächst – geraten bei der Bewältigung des Alltags besonders unter Druck, wenn sie nicht auf die selbstverständliche Hilfe von Angehörigen zurückgreifen können. Aber nur noch ein Viertel der erwachsenen Kinder lebt am Wohnort der Eltern. Die Hochbetagten, Dementen und Pflegebedürftigen sind von zunehmender Exklusion betroffen und brauchen Unterstützung, um auch weiterhin Teil der Gemeinde zu bleiben“, sagt Prof. Eckart Hammer.[8] Während der Corona-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig die Unterstützung in der Nachbarschaft ist. An vielen Stellen entstanden Einkaufs- und Fahrdienste spontan aus der Zivilgesellschaft oder auch organisiert von Kirche, Diakonie oder Caritas. In Witzenhausen bei Kassel ist „Dich schickt der Himmel“ entstanden: ein Projekt mit Einkaufshilfen, für das sich die evangelische Gemeinde mit der Stadt, den St.-Georgs-Pfadfindern und dem Kreisjugendring zusammengeschlossen hat. So kamen innerhalb von drei Tagen über 150 Ehrenamtliche und 230 Hilfesuchende zusammen. Solche „Sorgenetze“ wurden auch an vielen anderen Orten aufgebaut. Gemeinde, Ortsvereine und Kommune bilden den räumlichen Zusammenhang, in dem sich soziales Miteinander entfalten kann..

Die Netzwerke nahmen auf, was sich in der Quartiersbewegung entwickelt hatte. In Magdeburg haben die Pfeifferschen Stiftungen im Quartier Milchstraße ein Begegnungszentrum eingerichtet – in einem Ladenlokal im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Hauses mit Wohnungen für meist ältere Menschen. Dort finden Erzählcafés und Schmökernachmittage statt, und auch der Kühlschrank ist gefüllt mit Teilchen vom naheliegenden Bäcker und Restartikeln vom Discounter. Auch anderswo treffen sich Ältere zu einem Mittagstisch. Da wird gemeinsam eingekauft, reihum gekocht, Rezepte werden ausgetauscht und Geschichten erzählt. Und wenn jemand fehlt, fragt bestimmt ein*e andere*r nach. Stadtteilzentren, Sozialstationen und Kommunen organisieren Nachbarschaftsnetze mit Telefonketten, Begleitung bei Arztbesuchen oder Einkäufen, bei Fahrten zum Friedhof oder in der Demenzbegleitung. Nach dem Vorbild von Großbritannien entwickelt inzwischen auch das Bundesfamilienministerium eine Strategie gegen Einsamkeit.[9] Modellprojekte wie  „Miteinander Füreinander“ oder „Verein(t) gegen Einsamkeit“ stehen in der Tradition der Corona-Hilfsnetze.

„Es kann nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, dass die Selbstorganisation von Bürgern und Bürgerinnen, etwa in der organisierten Nachbarschaftshilfe, aber auch in Seniorengenossenschaften und in Bürgervereinen ohne Hilfe ‚von außen‘ auskommt“, heißt es im 7. Altersbericht der Bundesregierung.[10] In Graz forscht Sabine Pleschberger über informelle außerfamiliale Hilfen im sozialen Nahraum und über ihre Verknüpfung mit bedarfsorientierten und qualitätsgesicherten formalen Hilfen. Das laufende Projekt mit vielen qualitativen Interviews bestätigt, wie sehr kleine sorgende Gemeinschaften auf professionelle Sorgestrukturen angewiesen sind. Das informelle Miteinander lebt von Wechselseitigkeit und Nähe. Permanente Verfügbarkeit auch am Wochenende kann es nicht leisten. Umgekehrt werden professionelle, verlässliche Hilfsorganisationen nie die persönliche Qualität entwickeln, die wir aus Freundschaft und Nachbarschaft kennen. So haben beide Formen der Hilfe eine eigene Qualität und beide sind aufeinander angewiesen: Nachbarschaftsnetze brauchen Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Notfallnetzwerke. Hier haben die Kirchen mit ihren Haupt- und Ehrenamtlichen im Quartier noch immer besondere Chancen.

Mit dem siebten Altenbericht sind die „Sorgenden Gemeinschaften“ in Deutschland populär geworden.[11] Längst vorher schon waren die „Caring Communities“ ein internationaler Leitbegriff, wenn es darum ging, auf regionaler und lokaler Ebene Verantwortungsstrukturen neu zu beleben. Dabei sind die Handlungsfelder ganz verschieden. Je nach der Situation vor Ort stehen Menschen mit Behinderung, Kinder oder Ältere, Sterbende und Trauernde oder auch Geflüchtete im Mittelpunkt. Es geht um wechselseitige Unterstützung und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen: für sich selbst, für andere und auch für die gesellschaftliche Entwicklung. Dabei bezieht sich die „Sorge“ auf das „Dazwischen“ in der Beziehung, das gemeinschaftliche „Gewebe zwischen Menschen“,[12] wie Hannah Arendt sagt. Das Interesse aneinander, das in der Sorge spürbar wird, gilt dem ganzen Menschen, nicht nur dem Austausch von Waren und Leistungen. Aus diesem wechselseitigen Interesse, dem gemeinsamen Lernen und Wachsen, der Teilhabe am Schicksal aller, aus Sorge entsteht Gemeinschaft.

Was kann Kirche dazu beitragen, dass Menschen diese Erfahrung machen? „Keiner von uns lebt für sich selbst, keiner stirbt für sich selbst“, heißt es bei Paulus. Damit ist ein radikaler Unterschied zur neoliberalen Moderne beschrieben. Für Paulus ist Unabhängigkeit nicht das höchste – Zugehörigkeit und Hingabe geben dem Leben Sinn. Die christliche Gemeinschaft wird als ein Körper beschrieben, bei dem jedes Glied  gebraucht wird. Und die Sehnsucht nach einer lebendigen Gemeinschaft, die Hoffnung, das Getrenntsein zu überwinden, ist gerade besonders groß. Wenn wir nicht allein bleiben und nicht nur privatisieren wollen“, schreibt Lisa Frohn[13] in ihrem Twitter-Buch „Ran ans Alter“, „dann brauchen wir Räume, wo wir hingehen können, um uns als gesellschaftliche Wesen zu erleben.“ „Räume also, in denen wir uns einbringen und uns selbst als Teil einer größeren Gemeinschaft erfahren können.“

Es ist eine besondere Chance, wenn die Kirchengemeinde Räume in der Nähe zur Verfügung stellen kann. Denn bei den über 70-jährigen ist der Anteil der Frauen, die den Führerschein besitzen, noch immer nicht so hoch wie in jüngeren Altersgruppen. Sie sind schnell in ihrem Bewegungsradius eingeschränkt, wenn der Auto fahrende Partner pflegebedürftig wird oder stirbt. Auch weil die körperlichen Kräfte nachlassen, gewinnt der Nahbereich zunehmende Bedeutung.  Inzwischen haben viele Kirchengemeinden erkannt, welchen Schatz ihre Räume darstellen. Die Vesperkirchen, die an vielen Orten während des Winters öffnen, sind in vielfacher Hinsicht barrierefrei: Auch wer kein Geld und keine Beziehungen hat, wer keine saubere Kleidung hat, ist hier willkommen. Viele Vesperkirche bieten neben einer Suppe oder Broten und warmem Tee auch die Möglichkeit für einen Haarschnitt oder eine warme Dusche. Hier können Menschen zu sich kommen, weil andere ihnen offen und vorurteilsfrei begegnen. Und das ist es wohl auch, was die Freiwilligen so fasziniert: die Unmittelbarkeit, in der wir uns als Menschen neu verstehen. In all unserer Unterschiedlichkeit, unserer Verletzlichkeit und Angewiesenheit.

Alex Assali kommt aus Syrien und ist 2014 an der italienischen Küste gelandet. Nach seiner langen Odyssee hatte er das Glück, ein Zimmer im Sharehouse Refugio in Berlin zu finden. In dem schönen, hundertjährigen Haus in Neukölln leben und arbeiten Menschen aus aller Welt zusammen, die ihre Heimat verloren haben oder verlassen mussten, oder die nach neuem Leben in Gemeinschaft suchen. Sie kommen aus Syrien, Somalia, England und Deutschland, aus Schweden, Afghanistan oder der Türkei. Das Sharehouse ist kein Flüchtlingslager und kein Heim, sondern eine Wohn- und Arbeitsgemeinschaft auf Zeit.

„Jeder Mensch ist einzigartig und kostbar, darum fördern wir uns gegenseitig in unseren Fähigkeiten und Talenten. Wir helfen nicht, wir unterstützen einander auf Augenhöhe, denn keiner ist besser als der oder die andere, und nur im Teilen sind wir wirklich reich.“ Das ist der Sharehausgedanke.  In diesem Sinne kann ein Sharehaus überall sein, wo Menschen mit Respekt und Neugier aufeinander zusammenkommen. Dass Alex Assali mit den anderen zusammenleben und arbeiten konnte, dass er von Anfang an dazu gehörte, hat ihm geholfen, sich wieder aufzurichten – und von diesem Glück wollte er etwas weitergeben. So entschied er sich, eine Straßenküche aufzumachen. Er kochte Suppen und Eintöpfe, packte die Töpfe auf sein Fahrrad und installierte eine Warmhalteplatte auf den Straßen Berlins. Und dann schöpfte er aus – an Flüchtlinge und Obdachlose und einfach an jeden, der probieren wollte. Kochen und zusammen essen wärmt das Herz und Tischgemeinschaft beschreibt in der christlichen Tradition die Mitte der Gemeinschaft. „Das Sharehaus ist ein Garten, in dem deine einzigartigen Talente und Träume aufblühen können, es ist eine Gemeinschaft, in der alle gleich wichtig sind, und es ist eine Werkstatt für himmlische Gesellschaft“; kann man auf der Berliner Homepage lesen.[14]

3. Nachbarschaft – digital und analog

Bei einer kleinen Umfrage im Frankfurter Raum gaben immerhin 60 Prozent der über 60-Jährigen an, dass sie während der Pandemie mehr mit Computer und Smartphone beschäftigt waren als zuvor. Vor allem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen haben von den neuen Angeboten profitiert; sie fühlen sich selbstverständlicher zugehörig zur Gesellschaft.[15] Selten habe ich selbst an so vielen Zoom-Konferenzen teilgenommen wie seit der Pandemie. Ich genieße es, Teilnehmenden aus ganz Deutschland zu begegnen- weil eben niemand eine lange Anreise hat.  Allerdings bleibt viel zu tun, um die Zugangsschwelle zu senken. Die BAGSO empfiehlt deshalb, digitale Orte einzurichten, an denen man, mit Technik ausgestattet, von und miteinander lernen kann. Charlotte Dieter-Ridder, der „Netz-Omi,“ geht es darum, Altersgenossinnen fit zu machen; sie schlägt vor, Gemeindehäuser zu digitalen Orten auszubauen. Und Elke Schilling, die wie jede zweite Seniorin allein lebt, hat deswegen einen Telefondienst für Einsame aufgebaut. „Silbernetz“ boomte in der Krise bundesweit.[16] „ An Einsamkeit stirbt man bloß länger als an Corona“, sagt sie.

Bei einer Tagung zum Thema „Sorgende Gemeinschaften“ erzählte eine Frau, sie sei, kurz bevor sie 70 wurde, in die Nähe ihrer Tochter gezogen und zunächst sehr einsam gewesen. Bis sie mit „Urban Gardening“ begonnen habe. Sie habe einen Parkstreifen an der Straße bepflanzt und erstaunlicherweise bald schon Mitstreiter*innen gefunden. Menschen aus der Nachbarschaft hätten eine Bank aufgestellt, damit man einfach sitzen, zuschauen oder sich austauschen konnte. Und am Ende sei sogar eine alte Telefonzelle als Bücherbox dazugekommen. Irgendjemand hätte sie auf „nebenan.de“ aufmerksam gemacht, erzählte die Teilnehmerin, und mit Staunen hätte sie festgestellt, wie viele der dort Engagierten sie schon kannte. Während der Treffpunkt aufblühte, war wie nebenbei ihr eigenes Nachbarschafts-netzwerk gewachsen.

Die Internetplattform „Nebenan.de“[17] hatte 2018 bereits 850.000 Nutzer – während der Pandemie wuchs sie auf 1, 5 Millionen und ist nun in allen Bundesländern präsent. Um Bürgerbeteiligung zu organisieren, genügt es nicht, eine Plattform zu installieren, weder digital noch analog. Untersuchungen von Martina Wegner aus Freiburg zeigen, dass sich auf diese Weise immer nur die gleichen beteiligen: die hochengagierte Mittelschicht mit ihren eigenen Interessen. Wenn die teilhaben sollen, die ihre Rechte nicht selbstverständlich wahrnehmen, sind intermediäre Organisationen nötig: Schulen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Parteien. Genau die sind aber in den letzten Jahren auf dem Rückzug: von den Bezirksverwaltungen bis zu den Pfarreien. Wenn wir Kommunen als Orte des guten Lebens begreifen wollen, dann sind sie auf soziale Investitionen und stabile Institutionen wie Stadtverwaltung und Bürgerämter, Schulen, Bibliotheken, Stadtwerke, Feuerwehr und Rettungsdienst angewiesen. Unverzichtbar ist aber auch der gut erreichbare Dorfladen, der alles Notwendige im Angebot hat  – genauso wie ein Treffpunkt für alle und der regelmäßige Busverkehr. „Wenn Menschen in schweren Zeiten soziale Nähe und Hilfe erfahren, kann das die negativen Auswirkungen der Krise abfedern. Es geht um Dinge wie Nachbarschaftshilfe, ob Freunde oder Familien sich um einander kümmern, wie eng diese Bindungen in einer Gesellschaft sind. Diese sozialen Faktoren werden gern unterschätzt, sie entscheiden aber maßgeblich darüber, ob es uns gutgeht oder nicht. Sie kommen direkt hinter den Faktoren Gesundheit und finanzielle Lage“, sagt Jan-Emmanuel De Neve, Ökonom in Oxford.[18]

Nachbarschaft ist zu einem großen Thema geworden; Es gibt Nachbarschaftspreise, Nachbarschaftsplattformen; der Tag des Nachbarn wird gefeiert. Angesichts der lockeren Bindungen scheint etwas verloren gegangen. Die vormoderne Nachbarschaft war eine Schicksalsgemeinschaft. Nicht nur in den niederrheinischen Dörfern waren Wohnen und Arbeiten eng verbunden, man war auf die anderen angewiesen.  Das ist heute anders. Man hilft sich gelegentlich, vermeidet aber zu große Nähe. „Nachbarschaft bedeutet auch immer soziale Kontrolle. Und eines der großen Versprechen von Städten ist, dieser Beobachtung zu entgehen.“ Freundlich grüßen, die Post annehmen und ansonsten in Ruhe gelassen werden: Mehr wünschen sich viele nicht von ihren Nachbar*innen.[19] Oder hat sich das gerade geändert?

Die Hamburger Journalistin Kübra Gümüşay erzählt von einer Begegnung mit dem Spielfreund ihres kleinen Sohns und seiner Mutter, einer Sängerin aus Südafrika. Beim Abholen nach dem Spielen hatte sie sie kurz in die eigene Wohnung gebeten. Beim Abschied erfuhr sie, dass sie die erste war, die die Südafrikanerin eingeladen hatte. Nach elf Jahren in Deutschland. „Am Abend schrieb ich darüber auf einer sozialen Plattform. Und mich erreichten Dutzende Nachrichten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Junge und ältere Menschen, die ähnliches berichteten. Allen fehlte der Kontakt zu Nachbarn, zu anderen Müttern oder Bekannten.“[20]

„Wir haben nach einer verbindlicheren Form der Nachbarschaft gesucht“, sagt Ulrich Thomsen, der eine Wohnanlage in Lüneburg mit initiiert, geplant und gebaut hat, in der insgesamt 53 Erwachsene und 23 Kinder leben. „Wir unterstützen uns gegenseitig; einige teilen sich zum Beispiel zu mehreren ein Auto. Die Kinder finden hier viele Spielkameraden, und wenn sie aus der Schule kommen und niemand bei ihnen zu Hause ist, können sie problemlos zu einer der anderen Familien gehen.“[21] Im Zentralgebäude befindet sich auch ein Gemeinschaftsraum, in dem die Bewohner an manchen Tagen gemeinsam frühstücken. Hier finden auch alle drei bis vier Wochen gemeinsame Treffen statt – zu alltäglichen Organisationsfragen, aber auch zu Themen wie „Krankheit“ oder „Sterbebegleitung“. Wohnprojekte wie in Lüneburg, Genossenschaften wie „Schloss Blumenberg“ in Bayern oder auch Mehrgenerationenhäuser ziehen vor allem junge Familien und Senior*innen an, aber auch Alleinerziehende, Singles oder Menschen mit Behinderung. Sie alle sind auf eine funktionierende Nachbarschaft angewiesen.

4. Soziale Markt- und Kirchplätze

Der Theologe Ernst Lange, Gründer der Berliner „Ladenkirche“, sprach von der Ortsgemeinde als dem „Ensemble der Opfer“. Wer weniger mobil ist und über geringe Ressourcen verfügt, wer sich keine großen Sprünge leisten kann, ist besonders auf eine gute Nachbarschaft und auf Angebote vor Ort angewiesen – genauso wie auf verlässlichen Nahverkehr. Da geht es  Familien mit kleinen Kindern nicht anders als Migranten und Geflüchteten oder Älteren . Sie brauchen Räume, wo unterschiedliche Generationen einander begegnen und unterstützen können. „Wir sollten alles dafür tun, soziale Marktplätze zu erhalten oder neu aufzubauen“, meint Jutta Allmendinger.[22] Gerade Menschen, die kaum privaten Lebensraum haben, brauchen öffentliche Orte in der Stadt,

In meiner ehemaligen Gemeinde in Mönchengladbach wurde Mitte der 80-er Jahre der Gemeindeladen gegründet, inspiriert von Ernst Langes Ladenkirche. Inzwischen wird der Laden ökumenisch getragen.  Das Geheimnis des Erfolgs: Die Besucher kommen aus allen Vierteln, aus allen Schichten – es sind Einheimische wie neu Zugezogene. Café und Bibliothek, Kleiderkammer, Sozialsprechstunde und Volkshochschulkurse sprechen ganz unterschiedliche Interessen an. Und auch die breite Vernetzung mit Einzelhandel, Sportvereinen, dem Bürgerbüro hält den Laden offen – genauso wie die vielen Engagierten, die gern einbringen, was sie können und weitergeben wollen. Als die Leiterin zum 25-jährigen Bestehen aus den Annalen des Ladens erzählte, wurde ein weiteres Geheimnis klar: Das Team war immer nah dran an den jeweiligen Bedarfen und Bedürfnissen – von den Mutter-Kind-Gruppen der 80er Jahre über die Schulkindermittagsbetreuung in den 90er Jahren bis zum Pflegeverein und schließlich zum Treffpunkt von Geflüchteten und Engagierten. Sie alle treffen sich zum Café, tauschen sich aus und entwickeln neue Ideen und Projekte.

Das Land Schleswig-Holstein hat solche Erfahrungen mit dem Konzept der Markttreffs[23] aufgenommen. Es fußt auf den vielen genossenschaftlichen Dorfläden, die in den letzten 20 Jahren entstanden. Nun gibt es eine Chipkarte, die den Mitgliedern rund um die Uhr Zutritt verschafft – und viele Leitungen, die im Laden einen Treffpunkt, ein Bistro eröffnet haben. An manchen Orten findet sich gleich nebenan eine Arztfiliale oder auch ein Fußpflegedienst.  Dorfladen plus Dienstleistung plus offener Treff, das ist das äußerst erfolgreiche Prinzip. Anderswo sind  ländliche Co-Working-Spaces entstanden, immer häufiger mit Kinderbetreuung, die die notwendige Vereinbarkeit ermöglichen und auch entfernt vom Büro in der Stadt ein Miteinander gestalten, das im Home- Office fehlt.  Solche Projekte leben von Verbundenheit in einer verwundbaren Gesellschaft – und schaffen gerade so Innovation.

So entstehen neue Treffpunkte, neue Marktplätze vor Ort. Aber auch die traditionellen Marktplätze und die Kirchplätze werden neu entdeckt: als offene Räume der Begegnung mit einem Flohmarkt, einer Telefonzelle zum Buchtausch, einem Café-Kiosk. Auch die Kirchenbank, die Ehrenamtliche auf den Marktplatz stellen, ist so ein Platz der Begegnung, ein Anker der Erinnerung an das Miteinander,  das über die Familie hinausgeht. Und in einem Dorf in der Eifel hat eine Künstlerin die Bänk for better Anderständing gebaut – eine Bank, die durch das Dorf wandert und zum Gespräch einlädt.

Schon 1998 benannte die Diakoniedenkschrift der EKD zum 150. Jubiläum der Inneren Mission vier Perspektiven für die Zukunft: Es geht darum, die Distanz zwischen Kirchengemeinden und Diakonischen Diensten zu überbrücken, die Kontakte zu zivilgesellschaftlichen Initiativen zu verbessern, die Bedürfnisse von Betroffenen besser wahrzunehmen und schließlich die Vernetzung mit außerkirchlichen Trägern im Gemeinwesen zu suchen.[24] Dazu gehört eine Sensibilität für die Stärken und Aktivitäten anderer Organisationen und eine Haltung, die offen, lernbereit und sich des eigenen Profils bewusst ist. Mit seinem Konzept vom dritten Sozialraum hat der Gütersloher Psychiater Klaus Dörner seit vielen Jahren für eine neue Wertschätzung der Kirchengemeinden und für die Wiedervereinigung von diakonischer Professionalität und kirchengemeindlichem Bürgerengagement geworben. Kirchengemeinden, das ist die Hoffnung, könnten Caring Communities werden oder jedenfalls zum Entstehen von Caring Communities beitragen.[25]

4. Das Fenster zum Himmel

Renate Kersten, Pfarrerin im Pfarrsprengel Berlin-Malchow schreibt 2018 in einer Studienarbeit über die Berliner Hochhaussiedlungen wie Marzahn-Hellersdorf, das soziale Engagement von Gruppen und Gemeinden generiere zwar keinen Gemeindenachwuchs. „Es hilft Kerngemeinden aber in dreifacher Weise: Erstens verwirklichen sie hier, was ihren Grundüberzeugungen entspricht. Die spürbare Übereinstimmung von Glauben und Handeln ist Bestätigung und Motivation zugleich. Zweitens bindet soziale Arbeit Menschen ein, die sich ehrenamtlich engagieren wollen. Manche Gemeindeglieder finden auf diese Weise einen Platz unter den Aktiven in ihrer Gemeinde. Drittens hilft das soziale Engagement den Kerngemeinden, Teile der sozialen Realität in ihrer Umgebung besser in den Blick bekommen und mit Menschen in ihrer Umgebung in Kontakt zu kommen“.

„Der Auftrag der „Kommunikation des Evangeliums[26] beobachtet sie, werde in den Gemeinden durchgehend als »auf Sendung gehen« verstanden – als besäßen die Gemeinden das Evangelium. Dem gegenüber sei mit Mt. 25, 31ff festzuhalten, dass uns Christus oft unerwartet begegnet – auch in denen, die das Evangelium augenscheinlich nicht haben. Wenn der Habitus der Gemeinde nicht Zugänglichkeit signalisiere, sei mit kognitiver Verständlichkeit nichts gewonnen. „In Anlehnung an Clifford Geertz Modell der »dichten Beschreibung«[27]empfehle ich uns als Gemeinden intern und untereinander dichte Kommunikation. Geertz beschrieb, dass wir ohne gute Kenntnis eines ganzen Feldes einzelne Äußerungen nicht sachgemäß interpretieren können. Die Wahrnehmung des gesamten Feldes ist nicht nur für einen Ethnologen, der relevante Schlüsse ziehen möchte, unerlässlich, sondern ebenso für Gemeinden, die in ihrem jeweiligen Umfeld Zeuginnen Christi sein sollen und diesen Auftrag angenommen haben.“[28]

Es lohnt sich, die eigene Gemeinde, den Raum und die Räume, einmal aus der Perspektive der Nachbarinnen und Nachbarn zu sehen und dabei ganz unterschiedliche Perspektiven einzunehmen. Eine New Yorker Journalistin hat ein ganzes Jahr lang jede Woche einen Stadtspaziergang mit einer fremden Person gemacht. Sie war unterwegs mit einer älteren Dame mit Rollator, mit einem Architekten und mit einem zweijährigen Kind. Sie hat einen Blinden begleitet und einen Arzt, der ihren Blick für die Entgegenkommenden schärfte. Es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich vorzustellen, wie sie ihr Quartier neu entdeckt. Inzwischen gibt es Gemeindegruppen, die sich genauso auf den Weg gemacht haben, den Sozialraum zu erkunden, mit Fotos, Filmen und Interviews. Das Amt für Gemeindedienst der Ev.-luth. Kirche in Bayern hat als Unterstützung die „Fragetasche“ entwickelt, die dazu einlädt, nach den Interessen und der Arbeit anderer zu fragen und den Sozialraum als Gelegenheit für Beziehungen wahr zu nehmen. Das kann ganz klein anfangen – mit einem Stadtspaziergang mit Neuzugezogenen oder mit Älteren. Mit einem „Mikroprojekt“: Zwei Fragen auf einem Bierdeckel, der in alle Häuser verteilt wird. „Was halten Sie für die größte Herausforderung im Stadtteil?“ „Wie kann Kirche dabei helfen, eine gute Lösung zu finden“?  „Wir handeln bedarfsorientiert“, sagt auch Peggy Mihan, die sich in Cottbus für die Haltestelle der Herrnhuter Brüdergemeinde engagiert hat. Wo sie arbeitet, geht es ihr immer darum, den Blick von unten einzuüben, an der Seite der Nachbarn mit ihren Verletzungen und Lebensbrüchen. Erst einmal nur da sein und versuchen, heraus zu finden, was nötig sein könnte. 

Renate Kersten kommt zu dem Schluss, „Christ*innen verbürgen sich dafür, dass es einen Zugang zu Gott gibt, und dass er allen offensteht. Sich verbürgen, bezeugen – das weist uns einen Platz an der Seite Christi und an der Seite der Menschen, die uns anvertraut sind, zu. Wir gehen mit, wie Christus mit uns geht. Wir lernen, nicht zu wissen, wo uns Christus begegnet, aber darauf zu vertrauen, dass er uns begegnen wird. Wir lernen es, das Evangelium nicht zu »haben«, sondern mit und in anderen zu entdecken. Der Weg nach Emmaus hilft, zu begreifen, dass nicht die, die sich einmal zum Glauben bekannt haben, wissen, wo Christus zu finden ist. Die Haltung, Christ*innen hätten das Evangelium und die anderen hätten es nicht, überfordert die einen und unterschätzt die Mobilität Gottes, als Geist zu wehen, wo Gott will, in Christus zu begegnen, wann und wo Gott will“.[29] Das klingt wie ein Feedback auf die französische Mystikerin Madeleine Delbrel, die in den 1950er Jahren mit einer Wohngemeinschaft in den sozialistischen Pariser Vorstädten lebte. „Christen, die nur unter sich leben, haben keine Ahnung, wie das Christentum auf Menschen wirkt, die nicht glauben; das lässt sie einander fremd werden“, meint sie.[30] „Deshalb scheint es vor allem notwendig zu sein, die Christen – oder zumindest einen Teil davon – dahin zu bringen, dass sie geschwisterlich mit den Nichtchristen leben.“

Wo wir uns selbst und unsere Gemeinschaft für das Fremde offen halten, wo Gemeinden ihre Türen für Andere öffnen und sich mit Neugier ins Unbekannte aufmachen, da werden Grenzen überwunden. Weder Milieu noch Herkunft oder Kirchenmitgliedschaft entscheiden dann über den Zugang zum Glauben; entscheidend ist lediglich diese Offenheit und die Bereitschaft, dem Gesuchten  Raum zu geben. Wo Menschen so über ihre Verletzlichkeit sprechen, da entsteht in Selbst- und Nächstenliebe Gottesnähe. Gemeinschaft mit dem Nächsten- ob Christ*in oder nicht- Gemeinschaft untereinander, Gemeinschaft mit Gott: Die alte Regel der Gemeinschaftsdiakonie wird auch im Quartier erfahrbar.


[1] Thiessen, Barbara et al. in ihrem Positionspapier „Großputz! Care nach Corona neu gestalten“ auf care-macht-mehr.com I. (Zugriff 04.04.23)

[2] Vgl. dazu Hammer, Eckart, Impulsprojekt Demenz und Kommune. Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung, ein Projekt der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e. V., Stuttgart/Ludwigsburg 2019, https://www.demenzundkommune-bw.de/fachstelle-deko/projektabschluss [12.11.2022].

[3] Thadden, Elisabeth von, Die berührungslose Gesellschaft, München 2018

[4] Weiterhin einsam und weniger zufrieden – DIW Berlin

[5] https://www.deutschlandfunk.de/grossbritannien-ein-ministerium-leis (04.04.23)

[6] Kinnert Daniela, Die neue Einsamkeit und wie wir sie als Gesellschaft überwinden, München, 2021, S.50ff.

[7] Zitiert nach: Coenen-Marx, Cornelia, Die Neuentdeckung der Gemeinschaft, Göttingen 2021, S. 63

[8] Beirat Alter neu gestalten der Ev. Kirche in Württemberg https://www.elk-wue.de/pressemitteilung/alter-neu-gestalten ( Zugriff am 04.04.23)
 

[9] https://www.bmfsfj.de/…/strategie-gegen-einsamkeit

[10] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Der Siebte Altenbericht der Bundesregierung. Sorge und Mitverantwortung in der Kommune Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften. Berlin 2016, S. 259. https://www.bmfsfj.de/blob/120144/2a5de459ec4984cb2f83739785c908d6/7–altenbericht—bundestagsdrucksache-data.pdf (Zugriff am 04.04.23) .

[11] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Der Siebte Altenbericht der Bundesregierung. Sorge und Mitverantwortung in der Kommune Aufbau und Sicherung zukunftsfähiger Gemeinschaften, Berlin 2016.

https://www.bmfsfj.de/blob/120144/2a5de459ec4984cb2f83739785c908d6/7–altenbericht—bundestagsdrucksache-data.pdf [13.11.2022].

[12] Arendt, Hannah, Vita activa oder Vom tätigen Leben, München/Zürich 2002, S. 68

[13] Frohn, Lisa, Ran ans Alter, Köln 2017

[14] https://sharehaus.net

[15] BAGSO Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (Hg.), Ältere Menschen und Digitalisierung. Stellungnahme der BAGSO zum Achten Altersbericht der Bundesregierung. Bonn 2020, S. 6. https://www.bagso.de/fileadmin/user_upload/bagso/06_Veroeffentlichungen/2020/BAGSO-Stellungnahme_Achter_Altersbericht_Digitalisierung.pdf (Zugriff am 04.04.23).

[16]  https://www.silbernetz.org/angebot.html (04.04.23)

[17] https://nebenan.de (ZUGRIFFSDATUM)

[18] Weiguny, Bettina (2020): Wie steht’s ums Glück? Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.03.2020. https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-steht-s-ums-glueck-in-corona-zeiten-16690523.html (Zugriff am 11.12.2020).

[19] Kreutzer, Stefan/Siebel, Walter, „Was wären wir ohne unsere Nachbarn“. Soziologe: Zauberformel für gute Nachbarschaft. BR Bayern 2, 30.11.2020. https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowelt/walter-siebel-soziologe-wozu-brauchen-wir-nachbarschaft-100.html (Zugriff am 05.01.2021).

[20] Gümüşay, Kübra, Die Furcht aller Menschen. Bref- Magazin ( der Reformierten Kirche der Schweiz<9 22/2018, 27. 

[21] Landeszeitung.de, Erstes generationsübergreifendes Wohnprojekt in Lüneburg am Brockwinkler Weg gestartet. https://www.landeszeitung.de/lokales/47289-erstes-generationsuebergreifendes-wohnprojekt-in-lueneburg-am-brockwinkler-weg-gestartet (Zugriff am 05.01.2021).

23  https://de.wikipedia.org/wiki/MarktTreff  ( Zugriff 04-04-23)

[24] Evangelische Kirche in Deutschland, Herz und Mund und Tat und Leben, Hannover/Frankfurt am Main 1998, S. 112

[25] Evangelische Kirche in Deutschland, Im Alter neu werden können. Evangelische Perspektiven für Individuum, Gesellschaft und Kirche. Eine Orientierungshilfe des Rates der EKD, Gütersloh 2010, S. 124

[26] Der Begriff stammt von Ernst Lange; Näheres s. Michael Domsgen, Bernd Schröder (Hg): Kommunikation des Evangeliums. Leitbegriff der praktischen Theologie, Leipzig 2014

[27] Geertz, Clifford, Dichte Beschreibung. Beiträge zum Verstehen kultureller Systeme, Frankfurt/Main 1983, darin S. 7-43 der Aufsatz Dichte Beschreibung. Bemerkungen zu einer deutenden Theorie von Kultur. 95 Geertz nennt das »dicht«, im Original »thick«.

[28] Kersten, Renate, Abschlussarbeit der Studienzeit vom 02.04. – 30.06.2018 Renate Kersten, Pfarrerin im Pfarrsprengel Berlin-Malchow

[29] Kersten, Renate, a.a.O , S. 66

[30] Delbrel, Madeleine, Deine Augen in unseren Augen. Delbrêl, Madeleine (2015): Deine Augen in unseren Augen. Die Mystik der Leute von der Straße. Ein Lesebuch. Hg. v. Annette Schleinzer. 2. Aufl. Oberpframmern.